Befahrungsbericht und Kataster 2018

Hier finden Sie eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Befahrung des RegnitzRadwegs (Tal- und Kanalroute). Diese wurde 2018 in der KW 36/KW 37 durch Jochen Heinke im Auftrag des Tourismusverbandes Franken durchgeführt. Hinweis: die Fotos dienen als Beispielbilder und entsprechen nicht immer der aktuellen Situation. Die Befahrungsberichte mit den Katasterblättern für die einzelnen Landkreise/Städte finden Sie weiter unten als ZIP-Dateien.

Die Befahrung soll dazu dienen, die Behebung von Mängeln landkreisübergreifend leichter umzusetzen. Vor allem die Instandhaltung der Radwegebeschilderung ist eine Daueraufgabe und bedarf eines stetigen Qualitätsmanagements und entsprechender, vor allem personeller Ressourcen. Dem RegnitzRadweg kommt dabei als zentrale Nord-Süd-Verbindung zwischen Nürnberg und Bamberg eine besonders wichtige Rolle im regionalen und überregionalen Radroutennetz zu (u. a. D11-Route, Aischtalradweg, …).

Befahrungsbericht zum RegnitzRadweg 2018. Autor: Jochen Heinke im Auftrag des Tourismusverbandes Franken

2018 neu geteerter Radweg zwischen Strullendorf und Bamberg. Foto: Jochen Strauß

Oberflächenbeschaffenheit: Der RegnitzRadeweg ist zu 90 % in gutem bis sehr gutem Zustand. Auch die Breite ist überdurchschnittlich gut. Verbesserungen: bisher schlechtester Abschnitt Fürth-Stadeln wurde neu asphaltiert und hat jetzt überwiegend auch eine ausreichende Breite. Strullendorf hat die den zur Kanalroute gehörenden Abschnitt zwischen Strullendorf und Bamberg neu geteert. Problematisch ist die Durchfahrt unter der Bahnlinie vor der Pettstadter Fähre.

Mangelhafte Oberfläche für Radfahrer. Foto: Kärle
Verengung der Fahrbahnbreite vor Brücke an der Fränkischen Saale. Foto: Heinke

Poller und Umlaufsperren: Die Anzahl der Hindernisse ist durchschnittlich, es fehlen jedoch häufig Warnhinweise durch Markierungen auf der Straße. Oft ist der Sinn der Hindernisse auf der Strecke nicht zu erkennen und die Poller werden „umfahren“, z. B. die zwei Umlaufsperren in den Buger Wiesen an der Stadtgrenze. Bei allen Pollern und Umlaufsperren bitte prüfen, ob sie wirklich immer noch in dieser Form notwendig sind und auch den ursprünglichen Zweck überhaupt erfüllen, z. B. wenn sich neben der Sperre in der Wiese eine deutliche Fahrspur ausgebildet hat. Bitte bei allen Pollern und Umlaufsperren prüfen, ob die Mindestdurchfahrtsbreite von 1,5 m gegeben ist. Mittig gesetzter Poller oder Umlaufsperren können an einigen Stellen evt. besser durch seitlich angebrachte Fahrbahnverengungen ersetzt werden. Eine Erleichterung nicht nur für Fahrräder mit (Kinder)-anhängern, dreirädrige Modelle oder Lastenfahrräder.

Ungesicherte Poller mitten im Weg sind ein Sicherheitsrisiko für Radfahrer. Foto: Kärle
Fehlende Wegweisung am Radweg. Foto: Monika Schmitt

Beschilderung: Fehlende, verschmutzte und nicht sichtbare Wegweiser

Viele Beanstandungen betreffen ungünstig angebrachte Wegweiser, die man erst suchen muss oder verschmutzte Schilder oder schiefe Pfosten, so dass die Beschilderung an manchen Orten einen verwahrlosten, ungepflegten Eindruck macht. Teilweise sind die eingeschobenen Routenpiktogramme ausgeblichen bzw. es fehlen die Routenpiktogramme des RegnitzRadwegs. Die Mindestgröße für Einschüblinge beträgt 10 x 10 cm besser 15 x 15 cm.

Wichtig sind ausreichend Zwischenwegweiser entlang der Strecke. Diese sind grundsätzlich neutral zu halten: Das Anbringen von Piktogrammen auf Zwischenwegweisern ist nicht FGSV-konform und auch unsinnig: Da auf manchen Abschnitten neben dem RegnitzRadweg noch andere Radrouten, beispielsweise der Aischtalradweg und der 2Frankenradweg verlaufen, müssten entweder auch diese Piktogramme auf die Zwischenwegweiser aufgeklebt oder für jede Radroute ein eigener Zwischenwegweiser aufgestellt werden. Die Folge: entweder total zugeklebte Zwischenwegweiser oder ein Schilderchaos. Daher: Zwischenwegweiser, auf denen noch Piktogramme aufgeklebt sind, im Laufe der Zeit durch neutrale Schilder ersetzen.

Schräg stehender Wegweiser am RegnitzRadweg. Foto: Heinke
Wegweiser am RegnitzRadweg, bei dem auch die lokalen Routen FGSV-konform beschildert sind. Foto: Heinke

Beschilderung: Fehlende Wegweiser an Knotenpunkten oder wichtigen Abzweigen

An Knotenpunkte mit lokalen Routen fehlt häufig der notwendige Ziel- und Entfernungswegweiser. Stattdessen sind mehrere Zwischenwegweiser, z. T. mit Piktogrammen beklebt, angebracht. Die Folge: keine eindeutige Wegweisung und höherer Aufwand bei der Instandhaltung.

An bestimmten Stellen kann auch eine Wegweiserbeschilderung notwendig sein, obwohl streng genommen kein Knotenpunkt vorliegt, z. B. wenn der Radweg von einer übergeordneten Straße auf einen Nebenweg abzweigt. Wenn dann die Straßenbeschilderung für den Autoverkehr auf der Hauptstraße weiterführt, ist ein Zwischenwegweiser leicht übersehen. Die Folge: die Radfahrer „finden“ die eigentlich sicherere Radroute nicht und fahren einfach auf der Straße weiter, z. B. bei Unterstürmig und an den Buttenheimer Kellern.

Mit Zwischenwegweiser beschilderter Knotenpunkt führt dazu, dass die Wegweisung nicht mehr verständlich ist. Foto: M. Schmitt
Vorbildliche Beschilderung am RegnitzRadeweg. Foto: Heinke

Beschilderung: Fehlende und nicht abgestimmte Fernziele

Größtes Manko für den RegnitzRadweg ist weiterhin die schlüssige und fortlaufende Routenbeschilderung mit einheitlichen Fernzielen. Dadurch geht der Routencharakter des RegnitzRadwegs verloren. So gibt es Bereiche, wo selbst bei nur 200 Metern voneinander entfernt stehenden Wegweisern die Ziele unterschiedlich lauten oder die Fernziele völlig fehlen. Da der RegnitzRadweg zu den Hauptrouten der Region gehört, müssen auf dieser Hauptachse die Fernziele einvernehmlich und einheitlich festgelegt werden, damit dies bei künftigen Erneuerungen von Wegweisern umgesetzt werden kann.

Die FGSV fordert auf den Wegweisern ein Fernziel (das in der oberen Zeile stehen muss) und ein darunter stehendes Nahziel, das immer dem nächsten Ort oder einer wichtigen touristischen Station entsprechen muss. Auf vielen Wegweisern am RegnitzRadweg fehlt das Fernziel völlig. Oft sind nur die Namen der beiden nächstgelegenen Ortschaften, innerstädtische Ziele oder Ziele anderer Routen zu finden. Da diese Routen in ihrem Verlauf nicht immer dem RegnitzRadweg entsprechen und teils auch fehlerhafte Wegweisung beinhalten, kommt es zu Situationen, in denen trotz der Wegweiser einfach die Orientierung fehlt. An Hauptknotenpunkten, an denen mehrere Routen zusammentreffen, können Tabellenwegweiser eine gute Alternative sein.

Diskussionsgrundlage für eine einheitliche Fernzielwegweisung am RegnitzRadweg

Bischberg/Bamberg in Richtung Nürnberg: Ab Bischberg wäre das Fernziel „Bamberg-Zentrum“ (und Piktogramm TouristInformation), ab der Touristinformation Bamberg „Forchheim“, ab Forchheim Rathausplatz bzw. Forchheim Sportinsel „Erlangen“, ab Erlangen am Abzweig in die Regnitzauen oder einem anderen, deutlich erkennbaren beschilderten Abstecher in die Innenstadt  „Fürth“, ab dem Abzweig in die Innenstadt „Nürnberg“ (ggf. mit Zusatz Innenstadt/Zentrum/City/Altstadt und Piktogramm TouristInformation) und ab dem Hauptmarkt „Lauf“ (und evt. Fünf-Flüsse-Radweg).

Nürnberg in Richtung Bamberg/Bischberg: In Nürnberg bis zum Hauptmarkt „Nürnberg-Altstadt“ , ab dem Hauptmarkt „Fürth“, ab ab dem Abzweig in die Fürther Innenstadt „Erlangen“, ab dem Abzweig in die Erlangener Innenstadt „Forchheim“, ab Forchheim-Sportinsel bzw. Forchheim Rathausplatz „Bamberg“ und ab Stadtgrenze Bamberg „Bamberg-Zentrum“ (und Piktogramm TouristInformation) ab der Tourist Information Nahziel Bischberg / Fernziel „Mainradweg“.

Notwendig ist dabei die Berücksichtigung aller Routen, die an einem Knotenpunkt beschildert werden müssen und der Aufbau eines abgestimmten Zielpunktkatasters für die Region.

Fehlendes Fernziel Richtung Forchheim. Foto: Heinke
Deutlich sichtbare Querungshilfe für Radfahrer am RegnitzRadweg. Foto: Margit Hofmann

Sicherheit: Mit Ausnahme der Ortsdurchfahrten verlaufen die Routen nur ganz selten und nur auf kurzen Abschnitten auf Autostraßen. Positiv ist der neue Radwegeverlauf zwischen Buttenheim und Unterstürmig (Empfehlung: am Kreisel in Buttenheim und am Abzweig in Unterstürmig gezielt auf den neuen Radwegeverlauf hinzuweisen, z. B. durch Bodenmarkierungen oder zusätzliche Wegweiser). Bei Erlangen wurde mit der geänderten Radwegeführung durch das ehemalige Kraftwerksgelände eine deutliche Verbesserung erreicht. Die Querung der Kreisstraße (BA21) zwischen der Fähre und Pettstadt sollte für Radfahrer unbedingt sicherer gemacht werden.

RegnitzRadweg Kreuzung BA21 Pettstadter Fähre. Foto: Gemeinde Pettstadt

Routenführung: Die Routenführung des Kanalradweges ist besser, als man es von einem Verlauf entlang eines Schifffahrtkanals. Mal oben, mal daneben, mal unten, mal weiter entfernt aber immer ruhig und nur selten Kraftfahrzeugverkehr. In der Stadt Bamberg wäre es besser, die Kanalroute länger am Adenauerufer entlang zu führen und erst an der Löwenbrücke zu queren. Der Verlauf der Talroute durch die Bamberger Altstadt und weiter durch den Park entlang der Regnitz ist neben der Routen entlang der Regnitz/Pegnitz bei Fürth und Nürnberg eine der schönsten. Die Querung der Regnitz mittels Seilfähre ist für die meisten Radler ein Highlight und gibt Gelegenheit für Gespräche mit anderen Radlern. Schön ist auch der Verlauf der gemeinsamen Route von Erlangen bis zum Wöhrdersee entlang der Regnitz und der Pegnitz wie auch durch die Nürnberger Altstadt.

Die Pettstadter Fähre ist einer der Höhepunkte am RegnitzRadweg. Foto: M. Hammrich

Katasterblätter und Befahrungsberichte

Mit Klick auf die unten stehenden Links können Sie sich die Katasterblätter (PDF-Datei) und die zugehörigen Befahrungsberichte (Word-Datei) für den RegnitzRadweg für ihren Bereich als zip-Datei herunterladen. Der RegnitzRadweg verläuft in Fließrichtung der Pegnitz und der Regnitz von Süd nach Nord. Beginn ist am Wöhrdersee in Nürnberg mit unmittelbarem Anschluss an den Fünf-Flüsse-Radweg. Ende ist an der Mündung der Regnitz in den Main bei Bischberg mit direktem Anschluss an den MainRadweg.

Die Bezeichnung der 100 Katasterblätter beginnt grundsätzlich mit einem „F“ (für „Flusslandschaft“ und wird ergänzt durch die Abkürzungen BS für Bamberg-Stadt (14 Katasterblätter), BL für den LK Bamberg (19 Katasterblätter), FL für Stadt und LK Forchheim (9 Katasterblätter), EH für den LK Erlangen-Höchstadt (11 Katasterblätter), E für Erlangen (13 Katasterblätter), F für Fürth (12 Katasterblätter) und N für Nürnberg (22 Katasterblätter). Daran schließen sich die Ordnungsnummern an, die bei der Talroute jeweils mit 001 und bei der Kanalroute mit 051 beginnt und deren Reihenfolge von Nord nach Süd verläuft. Wenn Kanal- und Talroute zusammen verlaufen, sind die Katasterblätter der Talroute zugeordnet.

Hinweis: die Katasterblätter liegen auch als Excel-Dateien vor und sind bei der Geschäftsstelle des Flussparadieses Franken ebenso erhältlich wie Übersichtskarten mit den jeweiligen Schilderstandorten für die einzelnen Abschnitte.

Die GPX-Dateien können z. B. im Geoportal „Bayernatlas“ (www.bayernatlas.de) über den Menüpunkt „Erweiterte Werkzeuge > KML/GPX-Import“ eingelesen und betrachtet werden.