Main von Bayreuth bis Aschaffenburg. Anlässlich des Weltwassertages (22. März) heißt es im Flussparadies Franken zum 10. Mal „Mein Main muss sauber sein“. Als Teil des diesjährigen Aktionsjahres zum Main können erstmals entlang des gesamten Flusses Termine gemeldet werden.
Die zum Teil seit vielen Jahren am Main ehrenamtlich organisierten Müll-Sammel-Aktionen werden dadurch sichtbarer und motivieren neue Gruppen, aktiv zu werden. In den nächsten Wochen werden über 20 Vereine, Organisationen und Gruppen unterwegs sein, um Flüsse, Bäche und Seen von Müll zu befreien. Sie setzen damit ein starkes Zeichen der gemeinsamen Verantwortung für den Main, der in Nordbayern 11 Landkreise und vier kreisfreie Städte verbindet. Veitshöchheim hat am 5. März den Anfang gemacht und die Bischofsgrüner werden zum Abschluss am 7. Mai entlang des Weißen Mains tätig werden.
Jetzt, wenn die Natur noch kahl ist, ist der viele Müll in der Landschaft kaum zu übersehen. Und da Plastikflaschen, leere Dosen, Tüten und sonstiger Unrat nicht einfach verschwinden, kann jede und jeder aktiv einen Beitrag leisten. Denn auch wenn es nicht der eigene Müll ist, es ist eben trotzdem Müll, der die Umwelt belastet.
In manchen Orten werden Beutel ausgegeben, mit denen beispielsweise Familien eigenständig unterwegs sein und den vollen Müllsack dann wieder abgeben können. Verschiedenste Akteure wie Naturschutzgruppen, Angelvereine, Jugendgruppen, Feuerwehr, Stadtwerke, Schulen, Kindergärten, Wasserwacht, Kirchengemeinden, Wander- oder Kanuvereine haben konkrete Sammelaktionen organisiert. Eine aktuelle Übersicht wo und wie gesammelt wird und wo man mithelfen kann gibt es unter www.netzwerkmain.de. Dort können weiterhin noch neue Aktionen direkt online gemeldet werden.
Ganz wichtig ist es, die am und im Fluss lebenden Tiere dabei nicht zu stören. Darum ist der Landesbund für Vogelschutz in Hallstadt bereits am 12. März unterwegs. Ein besonderes Jubiläum begeht die Bischberger Fischerzunft, die dieses Jahr ihre 40. Gewässerschutzaktion am Main und den Oberhaider Seen durchführt. Der Bamberger Faltboot-Club wird am 9. April vom Wasser aus mit Kanus unterwegs sein. Im Michelauer Gemeindegebiet sind Kindergarten und Grundschule zweimal am Main und einmal am Biberbach aktiv. Wenn der Müll schon aus den Zuflüssen gefischt wird, landet er gar nicht erst im Main oder im Meer.
Wer mitsammeln will sollte an wetterfeste Kleidung, Arbeitshandschuhe und Eimer oder stabile Tüten als Sammelbehälter denken. An den Sammeltreffpunkten bitte Abstand halten und Maske tragen. Glasflaschen und Metall und Plastik sollten getrennt und ins Recycling gegeben werden. Mit der Gemeinde oder den Fachbereichen für Abfallwirtschaft der Landkreise unbedingt vorab besprechen, wo und wann und von wem der Restmüll abgeholt oder entsorgt wird.
Das gemeinsame Müll sammeln als Gruppe oder Familie schärft das Bewusstsein für die Umwelt und kann richtig Spaß machen. Vor allem Kinder entwickeln dabei geradezu detektivische Fähigkeiten und entdecken die Natur vor ihrer Haustüre. Blickt man am Ende des Sammeltages auf die Ausbeute, mischt sich der Stolz auf das Geleistete mit dem Erschrecken, was so alles achtlos weggeworfen oder zurück gelassen wird.