Mainleus (Lkr. Kulmbach). Zur diesjährigen Mitgliederversammlung des Flussparadies Franken waren am 9. April 2025 Bürgermeister aus vier Landkreisen und der Stadt Bamberg in die Alte Spinnerei nach Mainleus gekommen. Dort stellte Bürgermeister Robert Bosch gleich zu Beginn des Treffens bei einer kurzen Führung das städtebauliche Konzept für das zehn Hektar große ehemalige Industriegelände vor. Es wird Stück für Stück von einer Brache zu einem neuen Quartier umgestaltet. Die Mainleuser Ideen sind so überzeugend, dass die Marktgemeinde seit 2022 zu den zehn bayerischen „LANDSTADT Bayern“ Kommunen gehört.
Kunst am Fluss im Regnitztal
In der anschließenden Sitzung stellte Geschäftsführerin Anne Schmitt den Jahresabschluss 2024 und den Haushaltsplan 2025 sowie aktuelle Projekte des Flussparadieses Franken vor. Ein großer Erfolg ist, dass im letzten Jahr zwei neue Kunstwerke am RegnitzRadweg präsentiert werden konnten. Und schon zum diesjährigen Weltwassertag (22. März) das Kunstwerk „Hydrophyt“ der Würzburger Metallbildhauerin Angelika Summa an der Fähre Pettstadt (Lkr. Bamberg) aufgestellt wurde. Jetzt fehlen für die Kunstbegegnungen am Kanal nur noch zwei der acht geplanten Kunstwerke: die „Scissors“ von Bob Budd für den Landkreis Forchheim und der Bogen von Günther Holder bei Strullendorf (Lkr. Bamberg). Dafür muss es gelingen, dieses Jahr die restlichen 50.000,- Euro durch Spenden und Unterstützungen zusammen zu bekommen. Rechtzeitig zum 20jährigen Jubiläum des RegnitzRadwegs.
Jubiläen und Herausforderungen durch den Klimawandel
Bereits dieses Jahr haben der Sieben-Flüsse-Wanderweg 10jähriges und der Flusspfad Bamberg sowie der Kanuwanderweg Obermain 20jähriges Jubiläum. Darum ist ein wichtiger Teil der Arbeit des Flussparadieses Franken die Aktualisierung von Informationsmaterial – und zwar sowohl gedruckt als auch digital – und das Qualitätsmanagement. Dazu gehören auch öffentliche Trinkbrunnen bzw. Refill-Stationen, die im Zuge des Klimawandels immer wichtiger werden und auch viele Tonnen Plastikmüll einsparen können. Die Treffen des Flussparadieses Franken dienen vor allem auch der Vernetzung und dem Austausch. Die „Taschenaschenbecher“ wurden als Beispiel, wie weniger Zigarettenkippen auf der Straße landen, von einigen Bürgermeistern mitgenommen.

Auf dem Gelände der Alten Spinnerei in Mainleus stellt Bürgermeister Robert Bosch den Mitgliedern des Flussparadies Franken das städtebauliche Konzept und die künftigen Pläne für das ehemalige Industriegelände vor. Foto: Flussparadies Franken e. V.
Bäche als Lebensadern in der Schwammlandschaft
Als wichtige Aufgabe lenkte Anne Schmitt den Fokus am Schluss der Sitzung auf die Bäche. Diese sogenannten Gewässer dritter Ordnung liegen in der Verantwortung der Kommunen und können einzigartige Lebensadern für Mensch und Natur sein. Der Rückbau nicht mehr genutzter Querbauwerke, die Öffnung der Mündungsbereiche der Zuflüsse zum Main, die Zugabe von Kies zur gezielten Strukturverbesserung und den Bewusstseinswandel, dass Wasser in der Landschaft gehalten werden muss, sieht sie als dringlich an. Hier hatte Bürgermeister Robert Bosch bei seiner Führung durch das Spinnereigelände mit dem für die Naherholung bewusst gestalteten Regenbecken bereits ein eindrucksvolles Beispiel gezeigt.